[Silke Wehr Rappo und Roman Suter]
Ziel
Schriftliche Prüfungen, die nicht an der Uni, sondern zuhause bearbeitet werden, nennt man take-home-Klausuren. Diese Art des Leistungsnachweises wird in schriftlicher Form durchgeführt und hat einen ähnlichen Umfang wie eine schriftliche Hausarbeit. Allerdings werden hier Fragen gestellt, die selbständig zuhause zu beantworten sind. Take-home-Klausuren sind mit der 168-Stunden-Prüfung verwandt.
Voraussetzungen
Offene, interessante Fragen, die kreatives Denken fördern, keine Wissensfragen
Unterschreiben eines Ehrenworts
Während der take-home-Klausur müssen den Studierenden Betreuungspersonen für Fragen zur Verfügung stehen
Beispiel
Beipielsweise in Mathematik- oder Physikvorlesungen können take-home-Klausuren gestellt werden. Take-home-exams sind in den USA üblich. Die Studierenden lösen die Aufgaben zuhause. Falls identische Lösungen abgegeben werden, zählen die Arbeiten nicht. Aber auch in sozial- und geisteswissenschaftlichen Fächern können take-home-Klausuren durchgeführt werden. Beispielsweise können mehrere Fragen zu Texten gestellt werden, die im Seminar gelesen und bearbeitet wurden. Der Umfang bei 4 bis 8 Fragen kann 11 bis 15 Seiten sein (Beispiel aus einem Seminar «Philosophie der Emotionen»).
Vorteile
Die Flexibilität von take-home-Klausuren ist ein grosser Vorteil: Die Studierenden entscheiden selbst wann und wo sie die Prüfungsaufgaben bearbeiten wollen
Die Möglichkeit den Studierenden eine umfassende Problemlöseaufgabe zu stellen
Nachteile
Es kann nicht sichergestellt werden, dass sich die Studierenden externe Hilfe von anderen Studierenden oder von Experten holen.
Die Generierung von guten Prüfungsfragen, die sich für dieses Format eignen, ist extrem aufwändig
Formativ/summativ
Formativ und summativ
Variante
Im Anschluss an die take-home-Klausur können mündliche Prüfungen über das Themengebiet abgehalten werden. Die take-home-Klausur und die mündliche Prüfung ergeben zusammen eine Gesamtnote.
Quelle
Fry, R. (2012): How to study. Boston: Course Technology.
http://www.universitytimes.ie/2017/01/the-pros-and-cons-of-take-home-exams/